Kolumbien-Pilzreise

MushRoaming Kolumbien - 8. bis 20. März, 2020
 Kolumbien - Südliche Anden und Amazonas Vorberge
Nach Covid geht es wieder nach Kolumbien! 
 

Kolumbien ist ein sehr vielfältiges und faszinierendes Land. Es ist eines der verlockendsten Reiseziele Südamerikas seit das Land zur Normalität zurück findet. Die Colombianos freuen sich wieder Besucher willkommen zu heißen.  Kolumbien liegt an der Schnittstelle von Süd- und Mittelamerika, wo sich das Amazonas/Orinoco-Biom und das mittelamerikanische Biom begegnen. Dadurch ist Kolumbien nicht nur eines der 17 globalen Mega-Biodiversitäts-Ländern, sondern angeblich das artenreichste der Welt, wenn Artenvielfalt auf die Landesfläche bezogen wird.


Die Tour beginnt am Sonntagnachmittag, dem 8. März, in der pulsierenden Andenmetropole Bogotá, wo wir die reiche Kultur kennenlernen und mehr über ihre politische Geschichte erfahren. Montagnachmittag fliegen wir gen Süden nach Pitalito, dem Tor zur berühmten archäologischen Stätte von San Augustin in der Oberen Rio Magdalena Region. Das Gebiet ist reich an äußerst artenreichen Andeneichen-Wäldern, dem südlichsten Quercus-Wald der Welt. Wir genießen frischen Kaffee aus der Region, während wir eine traditionelle Kaffeefarm besuchen. Außerdem wandern wir in Mocoa zum "Wasserfall am Ende der Welt" und besuchen einen botanischen Garten mit Schwerpunkt auf Heilpflanzen. Dann fahren wir hinunter in die Putumayo-Region und in die Ausläufer des westlichen Amazonas. Sonntag, den 15. März wandern wir von Orito zu unserem Dschungellodge im Isla Escondido Reservat, die nur durch den wunderschönen und sehr artenreichen tropischen Tieflandregenwald in 3 Stunden zu erreichen ist. Dort werden wir drei Nächte bleiben. Nach der Rückkehr in die Zivilisation werden wir am 18. März von Puerto Azis nach Cali fliegen, wo wir 2 Tage Zeit haben, um Cali, die Hauptstadt des Salsa, zu erkunden. Ein Abschiedsessen wird unser  Abenteuer beenden und die Pilzgemeinschaft wird sich am 20. März auflösen. Wir werden von der in Kolumbien geborenen Dr. Tatiana Sanjuan begleitet, die über neotropischen Cordyceps-Pilze promoviert hat.

Zur Voranmeldung senden Sie uns bitte eine E-Mail, die 2019 Tour war ausverkauft und wir haben dieses Jahr die Teilnehmerzahl auf 10 begrenzt!

Nachfolgend eine vorläufige Tourbeschreibung. Wir werden in den kommenden Monaten detailliertere Beschreibungen hinzufügen.


Wir weisen darauf hin, dass es passieren könnte, dass wir den Reiseablauf aufgrund von äußeren Umständen, ändern müssen. Bis jetzt ist das aber zum Glück noch nie passiert.

Obwohl die Reise am 8.3 beginnt,  empfiehlt es sich schon etwas früher anzukommen um sich zu akklimatisieren. Auch wenn Sie noch laenger in Cali bleiben wollen, wir helfen gern bei den Hotelreservierungen.

Fotogalerien mit jeweils mehr als 150 Kolumbienbildern mit englischen Untertiteln von unseen bisherigen Reisen:
 
Mushroaming Colombia 2019
Mushroaming Colombia 2017

 Mushroaming Colombia 2016

 Mushroaming Colombia 2015 und 
Mushroaming Colombia 2014

 

 

MushRoaming Kolumbien Kosten:

3190 (9 bis 10 Teilnehmer)

€3390 (7 bis 8 Teilnehmer)

€3590  (5 bis 6 Teilnehmer) 

 (bei Buchung nach dem 1.12. 2019 zusätzliche 350 €  Spätbuchungsgebühr)

Einzelzimmerzuschlag 350 €
  
Im Preis inbegriffen sind alle Kosten für Mahlzeiten, Unterkunft und Bodentransport in Kolumbien.
Nicht inbegriffen sind alkoholische Getränke, Zwischenmahlzeiten, Internet, Wäsche, Trinkgelder, und auch die 2 Inlandsflüge (jeweils 60-90 ). 

Alle Teilnehmer müssen sich den Flug nach Kolumbien selber buchen, Inlandsfl
üge bucht unser Agent in Kolumbien.
 
 
 
 
 

Hinweis: Für viele Jahre hat der Tourismus in Kolumbien durch mangelnder Sicherheit gelitten. Zum Glück hat sich die Sicherheitslage für Ausländer in den letzten Jahren sehr verbessert. Die derzeitige Regierung verhandelt mit den Rebellengruppen um die schmerzhaften Jahrzehnte interner gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Extremisten zu einem friedlichen Ende zu bringen.


Tatiana Sanjuan, unsere kolumbianische Reisebegleiterin und Doktorin der Mykologie mag Menschen und Pilze. Und sie schätzt es sehr, wenn Mitreisende sich für Land und Leute in Kolumbien interessieren. Daniel Winkler und Tatiana stehen vor einer riesen Humboldt-Eiche. 


Ein Kernkeulenpilz nahe verwandt mit Cordyceps militaris. Der Wirt ist eine riesen Raupe, die mindestens 10 cm lang war. Gefunden im Regenwald in Rio Claro.


Blick aus dem Zimmer in Rio Claro

Isaria tenuipes colombia
Cordyceps (=Isaria) tenuipes, eine Kernkeulen-Nebenfruchtform (Anamorphe) ist so verbreitet in Rio Claro und Chicaque, dass wir bald das Interesse am Fotographieren verloren haben.


Eine Guzmania, ein Mitglied der Bromeliaceae, die auch die Ananaspflanze und Tillandsia einschließt. Viele Bromelien sind Epiphyten.



Wunderschön strukturierte Favolaschia, die im Chicaque Waldreservat in 2500m Höhe wachsen.


Die oben gezeigte Favolaschia wächst in Büscheln auf einem herabgefallenem Ast. Alle Favolaschia-Arten sind saprobisch. Sie zersetzen Todtholz.


Eine Plaza in Cartagena.

 Hymenogloea papyracea
Hymenogloea papyracea ist ein kleiner, leuchtend-oranger Helmlings-artiger Pilz. Allerdings hat Hymenogloea papyracea keine Lamellen, obwohl ein Mitglied der Schwindlingsfamilie (Marasmiaceae), die zu den Blätterpilzen gehört!

 Xylaria Teleomorphe und Anamorphe nebeneinander fruchtend.



Macrolepiota colombiana
Der Kolumbianische Riesenschirmling (Macrolepiota colombiana), ist ein geschätzter, aber nur wenigen in Kolumbien, wo er "Sombrillas o caicas" genannt wird, bekannt als Speisepilz. Quelle:  Ruiz, Angélik; Henao M., Luis Guillermo; Peña, Yiny Consuelo; Martínez, Eduard 2008. Hongos comestibles de Iguaque. Bogotá Instituto de Investigación de Recursos Biológicos Alexander von Humbold, 8 p.


Dieser Lentinula aciculospora ist nahe verwandt mit dem Shiitake-Pilz (Lentinula edodes, Marasmiaceae), Ost-Asiens beliebtestem Speisepilz und auch Quelle von Lentinan, eines der meist verwendeten Mittel im Kampf gegen Krebs in Ostasien. Auch die abgebildete karibische und kolumbianische Lentinula- Art ist essbar, aber leider wissen das nur sehr wenige Leute in Kolumbien, da es fast keine Wildpilzkenner gibt . Gezeigt hat uns Tatiana diesen interessanten Pilz nahe Villa de Leyva und in Chicaque im Eichenwald auf frischem Totholz.


Ein Wanderweg durchzieht den Eichen-dominierten Bergnebelwald.

 


Bergbach in Minca. 

 


Der rechte Fleck zum Schwimmen in Minca.

 

Mein Aufsatz aus dem Tintling: Die erstaunliche Funga eines tropischen Bergnebel-Eichenwaldes in Kolumbien 

 

Río Claro mit einem Wasserfall, der sich aus einer Karsthöle ergießt.


Laternea dringii, ist eine winzige, aber herrlich-bizarre Stinkmorchel die auf stark zersetztem Holz w
ächst und endemisch im tropischen Amerika ist (Rio Claro, Antioquia, Kolumbien).


Karsthöhle in Rio Claro.


Artenreicher tropischer Regenwalds in Maraquita, der seit 1762 unter Naturschutz steht .

Eine feuerrote Favolaschia mit ihrem waben-ähnlichen Hymenium. Favolaschia ist ein Helmlingsverwandter (Mycenaceae). Die meisten Mitglieder der Mycenaceae bilden normal Lamellen aus. Die meisten der etwa 50 Favolaschia-Arten haben eine Vorliebe für tropische Gefilde, aber ein paar wagen sich in kühlere Klimazonen.


Wolken hüllen den Bergnebel-Eichenwald ein, der von Quercus humboldtii dominiert wird, die auch als Anden oder Humboldt-Eichen bekannt ist. Der global südlichste Verbreitungspunkt von Quercus ist bei 2° Grad nördlicher Breite in Kolumbien.


Dieser Eichenbegleiter findet sich in kolumbianischen Pilzliteratur als Cantharellus cibarius. Allerdings hat neueste DNS-Forschung belegt, dass der Echte Pfifferling (Ch. cibarius) nicht in Nordamerika verbreitet ist und somit wohl auch kaum in Südamerika.


Riesengroße, fleischige Eierschwammerl. Essbarkeit und Qualität von Pfifferlingen sind in Kolumbien kaum bekannt und so werden sie nicht als Speisepilze genutzt. Die Ausnahme scheint die Region um Villa de Leyva zu sein.

Boletus variipes, ein naher Verwandter vom Steinpilz (B.edulis), den wir 2015 im Humboldt-Eichenwald nahe Villa de Leyva gefunden haben. Bis jetzt wurde dieser mild-nussig schmeckende Steinpilz noch nicht in Kolumbien dokumentiert.

Ophiocordyceps unilateralis
Eine "Zombieameise" mit dem aus ihrem Nacken wachsenden Fruchtkörper des parasitischen Kernkeulenpilzes Ophiocordyceps unilateralis. Die Ameise wurde vom Pilz an diesen Ort dirigiert. Wenn die Bewegungskontrolle vom Pilz übernommen wird, hat sich zumeist noch kein Fruchtkörper ausgebildet, manchmal zeigt sich aber schon ein kleines "Horn". Hat der Pilz das Insekt in die gewünschte Lage manövriert um später seine Sporen ideal zu verteilen können, veranlasst der Pilz das Insekt in ein Blatt zu beißen oder einen Zweig zu umklammern um sich zu verankern. Ist das vollbracht, bring der Pilz das Opfer schließlich um und der Fruchtkörper wächst und reift um Sporen zu verbreiten.

 
Ein Cordyceps -Stroma wächst an einem Steilhang aus dem Boden hervor. Vorsichtiges Ausgraben wird seine Identität enthüllen, siehe unten... 


Ein Kernkeulenpilz aus der Gruppe von Ophiocordyceps caloceroides wächst aus einem Idiopidae Spinnenkokon. Das Ende des Stroma ist in diesem Bild bereits abgeschnitten für spätere wissenschaftliche Analyse.

Link zu meiner Cordyceps of Colombia blog page 

Sonnenuntergang hinter einem Baumfarn.


Der Gelbe Faltenschirmling Leucocoprinus birnbaumii, der sich auch in Mitteleuropa breit macht, aber tropischen Ursprungs ist.

 

Castilleja flower Chicaque

Castilleja sp.  - Ein "Indianerpinsel" der ehemals der Familie der Rachenblütler (Scrophulariaceae) zugerechnet wurde, jetzt aber aufgrund von neuster DNS-Analyse zu den Sommerwurzgewächsen (Orobanchaceae) gehört.
 

Laternea pusilla
Laternea pusilla,
ein eigenartige Stinkmorchel-Verwandte. 
 

Mycena holoporphyra Colombia
Mycena holoporphyra-Helmling
 

 

Fotogalerie mit 130 Kolumbienbildern und englischen Untertiteln: 
Mushroaming Colombia 2014

 

 Eine Masdevallia Orchidee, die in Bogotas herrlichen Botanischen Garten gedeiht. Masdevallias sind heimisch von Mexiko bis ins südliche Brasilien. Die meisten wachsen in höheren Regionen der Anden zwischen 2500  bis 4000 m.

Eine wilde Fuchsien-Art


Eine Begonie blüt nahe Termales del Ruiz in 2600m.
Das intensive Rot lockt Kolibris an.

Gunnera giant Heidi Schor
Mit diesem Foto versteht man gleich warum diese Gunnera auf Deutsch als Mammutsblatt bekannt ist. In der Staude steht meine Frau Heidi. 

 Gunnera ground cover Paramo colombia
Eine winzige Gunnera Blüte, die von einem der Triebe dieser bodenbedeckenden Kletterpflanze in der Paramo
spriesst . Die meisten Leute kennen nur gigantische Gunnera-Pflanzen, wie das Mammutblatt.

Cryptothecia rubrocincta Christmas wreath lichen
Sehr auffällig und auch weitverbreitet in tropischen und subtropischen Waeldern Amerikas ist Cryptothecia rubrocincta, in Nordamerika auch bekannt als "Christmas wreath lichen", Adventskranzflechte.


Leotia viscosa
kann man auch in Nordamerika und Europa finden.

 

 

 

Reich bebildeter Aufsatz aus dem Tintling 2013: 
Link: Die erstaunliche Funga eines tropischen Bergnebel-Eichenwaldes in Kolumbien 

 

Fotogalerien mit jeweils mehr als 150 Kolumbienbildern mit englischen Untertiteln:

 

Mushroaming Colombia 2015

Mushroaming Colombia 2014

Cordyceps in Colombia Seiten

 

Bilder dieser Seite wurden zuerst im Mai 2013 hochgeladen.

 

Letzte Revision 22.9.2019

 

All Fotos © Daniel Winkler, wenn nicht anders vermerkt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Boletellus ananas Colombia

Boletellus ananas wächst mit der Humboldt Eiche in den kolumbianischen Anden. Dieser eigenartige langstielige Röhrling bläut schnell ein. Die verlängerte Huthaut (pileipellis) bildet ein ungewöhnliches Velum partiale, das den Stiel unter der Haube umfasst. In den USA ist B. ananas in Florida heimisch. Des weiteren gibt es im Himalaja, Tibet und Südwest-China einen sehr ähnlichen Boletellus emodensis (emodensis bedeutet auf neulateinisch Himalaja).

Marasmius sprucei
Spruce's Helmling (Marasmius sprucei) wächst auf toten Zweigchen.

Balomophora mycoheterotroph
Eine unbestimmte Helosis sp.. Wie viele andere Mitglieder der Familie Balanophoraceae sind sie fleischige parasitisch lebende Pflanzen. Ihre Blätter sind zu Schuppen reduziert und sie besitzen kein Chlorophyll. Unterirdisch sind sie durch einen Strang mit ihrer Wirtspflanze verbunden.
Ein Mitglied der Familie heißt wegen ihres besonders pilzähnlichen Aussehens Balanophora fungosa, und eine Balanophoraceae wurde zuerst irrtümlich als ein Pilz wissenschaftlich beschrieben!


Der Indigo-Milchreizker (Lactarius indigo), ist ein spektakulärer Milchreizker, der mit Eichen vergessellschaftet ist. Der Indigo-Reizker ist von der US Ostkuste bis herunter nach Kolumbien verbreitet und dazu auch in Ostasien. Er ist ein einfach zu erkennender und beliebter Speisepilz! 


Der überall anzutreffende Röttelritterling, Lepista oder Clitocybe nuda. Ein guter Speisepilz!

Scutellinia sp Paramo Colombia
Ein Schildborstling (Scutellinia sp.) scheint einen sehr feuchten Standort in der Paramo zu schätzen.
 


Die Dictyonema Flechte besteht aus einer Alge und einem Ständerpilz aus der Familie der Schnecklingsverwandten (Hygrophoraceae). In der Vergangenheit waren nur ein paar Arten beschrieben, aber neuesten DNS-Untersuchungen zu Folge scheint es wohl mehr als 100 Arten zu geben. In Ecuador ist k
ürzlich Dictyonema huaorani beschrieben, bis jetzt die einzige Flechte von der psychedlische Inhaltsstoffe bekannt sind.

Diglossa cyanea Masked Flower-Piercer
Der Maskenhakenschnabel (Diglossa cyanea) zeigt sich oft in Chicaque.


Ein Kolibri mit gespaltener Schwanzfeder beim Nektar saugen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Last edited on Wed, July 14, 2021, 1:19 pm